Vor kurzem habe ich auf Discovery Channel die Dokumentation „Racing Extinction“ zum Aussterben der Tiere, sowie der Umweltbelastung unseres Planeten gesehen. In der Doku ging es wie gesagt einerseits um das Jagen von gefährteten Tierarten (bspw. Manta-Rochen für Chinesische Heilprodukte) und andererseits um die Klimaerwärmung. Einige Aussagen im Film haben mich zum Nachdenken angeregt. So zum Beispiel die Aussage, dass die Produktion von Fleisch mehr zur Klimaerwärmung beiträgt (also mehr CO2 ausstösst) als der Strassen- und Luftverkehr zusammen.
Das sind erstmal harte Zahlen, die vielleicht auch nicht 100% stimmen, da solche Werte auch immer etwas anders gerechnet werden und schwierig nachzuweisen sind. Eines ist dennoch klar: Menschen in entwickelten Industrieländern, wie der Schweiz, essen deutlich zu viel Fleisch. Einschliesslich mir.
Würde es denn nun Sinn machen, komplett auf Fleisch zu verzichten? Oder drastisch weniger Fleisch zu konsumieren? Auf der Website zum Film kann man sich folgender Challenge stellen: Kein Fleisch jeglicher Art mehr zu konsumieren – nur einen ganzen Tag pro Woche.
Ich denke dieser eine Tag sollte für jedermann möglich sein. Vegatarische Menus gibt es heute in jedem Restaurant, jeder Kantine und sogar als FastFood oder TakeAway.
Ist es aber damit getan, dass ich einen Tag pro Woche auf Fleisch verzichte und an den anderen Tagen weiterhin nur das beste vom Rind konsumiere und dieses Beste (bspw. ein schön gereiftes Entrecôte) dann auch noch aus Argentinien, Brasilien oder den USA stammt?
Genau da setzt die Bericht-Reihe „Regionales Schweizer Fleisch“ an. Meine These in dieser Reihe ist: Jeder bekommt regionales, nachhaltig produziertes und qualitativ hochstehendes Fleisch zu einem Preis, den man bezahlen kann.
Das Wichtigste dabei ist, alle Fleischprodukte (eben nicht nur das Filet) zu schätzen und zu einem leckeren Abendessen zu verwandeln. Ich werde euch deshalb in dieser Reihe nicht nur gute Beispiele für eine alternative Fleischversorgung zu Migros und Coop zeigen, sondern auch immer wieder Rezepte mit Fleisch, das nicht nur vom Filet-Stück stammt, posten.
Kaufe eine ganze Kuh
In diesem Beitrag möchte ich euch eine gute Idee vorstellen, wie nachhaltig produziertes Rindfleisch aussehen kann. Die Website www.kuhteilen.ch bietet ein ganz neues Konzept zur Beschaffung von Rindfleisch an. Und zwar wird ein Rind erst geschlachtet, wenn das ganze Fleisch des Rindes verkauft ist. So kann man verschiedene Pakete bestellen, die jeweils allerlei vom Rind enthalten (bspw. Voressen, Plätzli, Entrecôte, Hamburger, usw.). Es ist sogar möglich auch exotische Teile, wie ein Teil der Leber, des Herzens, Zunge oder Knochen zu bestellen. Der Preis des Einsteigerpakets von ungefähr CHF 44.-/kg ist eher hoch angesetzt. Das erstklassige Fleisch ist aber von einem Weide-Rind aus Bio-Futter- und Mutterkuhhaltung, und von einem regionalen Bauern direkt bezogen. Dadurch wird das Rind nicht nur artgerecht und nachhaltig aufgezogen, sondern der Bauer wird auch überdurchschnittlich für das Rind entschädigt.
Was haltet Ihr von dieser Idee von allen Teilen des Rindes etwas zu kaufen? Und was haltet Ihr vom Film Racing Extinction?