Wie bereits im letzten Beitrag pasta&freunde versprochen, haben wir unsere Nudelmaschine ausprobiert und berichten hier über die ersten Erfahrungen.

Warum ist selbstgemachter Nudelteig überhaupt so wichtig? Da gibt es natürlich einige Gründe: erstens heisst das italienische Wort pasta (welches wir meistens mit einem Gericht in Verbindung bringen) ganz einfach Nudelteig (oder Teig). Also wer wirklich Pasta mit verschiedenen Saucen machen will, muss auch wissen wie der leckere Teig dazu entsteht. Weiter ist ein frischer Nudelteig einfach um einiges besser als getrocknete Pasta. Auch können bei einem frischen Nudelteig eigene Noten und Kreaktivität eingebracht werden. Und nun das wichtigste von allem: Es ist nicht einmal schwer! 🙂

Da ich mich beim ersten mal aber nicht auf die Kochkünste der Internetgemeinschaft oder Kochbuchautoren verlassen wollte, habe ich meine Schwiegergrossmutter angerufen und nach dem Geheimrezept „Pasta alla Nonna“ gefragt. Unsere „Nonna“ ist zwar keine waschechter Italienerin, war aber mit einem Italiener verheiratet und sogar selber mal Kochschullehrerin.

Die Massangaben von „Nonna“ waren aber doch etwas ungewohnt. So misst sie das Mehl nicht anhand von Gramm sondern mit Kaffeetassen ab. Auch auf die Frage, in welchem Verhältnis die Menge des Mehls und der Eier abgemessen werden, antwortet sie „wenn es etwas mehr braucht, dann nehme ich halt ein Ei mehr, das sehe ich immer“ ;-). Da sprach halt die jahrelange Erfahrung aus ihr.

Ich habe mich trotzdem an die Zubereitung gewagt. Hier meine Zutaten und die Zubereitung:

Zutaten (reicht für 3 Personen, ergibt ca. 300g frischer Teig)

  • 200g Weizenmehl (möglichst fein gemahlen, deshalb Spezialmehl aus der Region)
  • 2 Eier
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Salz (auf jeden Fall nicht mehr, eher weniger, sonst wird es zu salzig!)

Zubereitung

Das Mehl in eine flache Schüssel oder einfach auf die Küchenabdeckung geben und einen kleinen „Vulkan“, also ein Berg mit einer kleinen Senke in der Mitte formen (auch in der Senke soll noch Mehl sein). Die beiden Eier und das Salz aufschlagen und vorsichtig in die Senke geben. Die Eier mit einer Gabel vorsichtig verrühren und langsam mit dem Mehl vermischen. Sobald das ganze eine etwas festere Masse annimmt, die Hände mit Mehl einpudern und die Masse richtig kneten und schlagen. Nun sollte sich ein leicht glänzender, nicht klebriger Teigklumpen bilden. Wenn der Teig etwas zu trocken ist, mit beiden Händen öffnen, in die Mitte etwas Wasser geben (nicht mehr als 1 EL Wasser), vorsichtig schliessen und nochmals gut durchkneten.

Den Teig danach in Frischhaltefolie oder Backpapier einwickeln und ca. 30 min. im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach den Teig in zwei Hälften teilen und durch die erste Walze der Maschine gemäss Anleitung geben. Bei unserer Marcato Atlas 150 war der Vorgang wie folgt:

  • 5-6 mal auf Stufe 0, jeweils mit Mehl bestreut und Teig nach dem Walzen in zwei Hälften übereinander gelegt
  • Danach Teig in zwei Teile schneiden
  • Einmal auf Stufe 1 durchlassen (nicht mehr zusammenklappen)
  • Dann auf Stufe 2, und weiter bis Stufe 5 (für Tagliatelle) oder Stufe 7 (für Tagliolini)
  • Am Schluss den gewalzten Teig durch die Schneidmaschine (Walze zwei oder drei) durchdrehen oder von Hand schneiden

Und schon ist die frische Pasta fertig zum geniessen! Die Pasta entweder sofort verarbeiten oder bspw. im Backpapier sorgfältig aufrollen und im Kühlschrank höchstens 2 Tage aufbewahren (sonst wird sie brüchig). Wer die Pasta trocknen will, bspw. auf mehrere Kochlöffel aufspannen und 5-6 Stunden trocknen lassen.

Nudelteig alla Nonna (Download)

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