Letzten Sonntag besuchte ich ein Weihnachtskonzert, wo man sich anschliessend noch zu einem Glühwein traf. Bereits während dem Konzert schwebten die betörenden Weihnachtsdüfte in der Luft umher, die nur vom frisch zubereiteten Glühwein stammen konnten. Diese unverkennbaren Düfte verdankt der Glühwein auch den besonderen Gewürzen, mit welchen er zubereitet wird. Unter anderem beinhaltet dieser Gewürznelken, Zimtstangen, Sternanis und Kardamom. Die aromatischen Düfte dieser Gewürze begleiten uns auch sonst durch die ganze Weihnachtszeit. Einige dieser exotischen Aromastoffe wurden schon früh über die Seidenstrasse von Asien nach Europa gebracht. Doch der Gewürze-Boom brach wohl erst im 11. bis 13. Jahrhundert aus, als der venezianischen Kaufmann Marco Polo einige dieser Exoten von seinen Seefahrten mit nach Hause nahm. Gewürze wurde damals wie Gold behandelt und dienten als Statussymbol in den oberen Schichten. Unglaublich, wenn man sich das vorstellt, denn heute sind diese Aromen nicht mehr aus unserer Alltagsküche wegzudenken. Und schon gar nicht in der Weihnachtszeit, wo sie für Kekse, Lebkuchen und in warmen Getränken zum Einsatz kommen. In diesem Beitrag möchte ich euch eine kleine Auswahl der wichtigsten Weihnachtsgewürze vorstellen.

Weihnachtsgewürze

Weihnachtsgewürze

 

Anis

Dieses Gewürz stammt ursprünglich wohl aus dem östlichen Mittelmeerraum, wird heute jedoch hauptsächlich im Mittelmeerraum, Mittel- und Südamerika, sowie Indien und Russland angebaut. Beim Anis handelt es sich um die grünen, getrockneten Samen der Anispflanze. Dieser erinnert mit seinem würzig-süsslichen Geschmack an Kümmel und Lakritz. Der Anis ist nicht nur ein tolles Gewürz für Weihnachtsgebäck, sondern auch eine beliebte Heilpflanze. Er wird unter anderem als schleimlösender Wirkstoff in Hustensäften verwendet, und soll gegen Darmbeschwerden helfen.

Sternanis

Der Sternanis ist nicht mit dem Anis verwandt, trotzdem gleichen sie sich in Geschmack und Geruch. Die sternförmige Frucht des Magnolienbaumes wird nicht nur für Glühwein und Lebkuchen verwendet, sondern kommt auch für dekorative Zwecke in den Einsatz. Ursprünglich stammt der Sternanis aus China, wird heute jedoch in Südostasien kultiviert. Auch der Sternanis hat einen Platz als Heilmittel ergattert. Wie der Anis ist auch der reizmildernde Sternanis in Hustensäften zu finden und ist zudem blähungstreibend.

Kardamom

Kardamom ist eines der ältesten Gewürze überhaupt und wird vor allem auf Ceylon, in Indien, Guatemala und Tansania kultiviert. Verwendet werden die getrockneten Fruchtkapseln der zur Ingwer-Familie stammenden Pflanze. Die Samen sollten immer erst kurz vor der Verwendung aus den Kapseln gelöst werden, damit das Aroma möglichst frisch bleibt. Kardamom ist eher süss-scharf und kommt in vielen orientalischen Gerichten zum Einsatz. In der Weihnachtszeit vor allem in Glühwein, Punch und Lebkuchen. Dieser soll übrigens gut gegen Mundgeruch sein.

Gewürznelken

Die Nelken, bei uns auch unter „Nägeli“ bekannt, stammten von den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe. Heute werden sie aber vor allem in Indonesien, Madagaskar, Tansania, Sri Lanka und Malaysia angebaut. Es handelt sich um die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes. Der Duft der Nelken ist recht stark und riecht leicht scharf und intensiv. In der indischen Küche ist die Nelke ein grosser Bestandteil, aber auch bei uns kommt diese fleissig zum Einsatz. Zum Beispiel in Eintöpfen, Eingemachtem, Marinaden und natürlich auch in Glühwein und Lebkuchen.

Vanille

Jeder kennt sie, die süsse-würzige Vanille. Aus unserer Küche ist diese fast nicht wegzudenken, da sie in so manchen Desserts und Gebäcken zum Einsatz kommt. Bei der Vanille handelt es sich um die Fruchtkapseln der Vanillepflanze, die viele Samen und klebriges Öl enthalten. Die Vanillepflanze, übrigens eine Kletterorchidee, stammt aus dem südlichen Mexiko. Heute wird diese aber vor allem in Madagaskar, Réunion und den Komoren kultiviert. Ausserdem sagt man, dass die Vanille ein richtiger Stimmungs-Aufheller ist. Der Geruch sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen und wirkt beruhigend.

Zimt

Der würzige Zimt wird aus der getrockneten Rinde des Zimtbaumes hergestellt und zählt zu den ältesten Aromastoffen der Welt. Der Zimt stammt ursprünglich aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, und aus China. Heute wird er in Asien und Mittelamerika kultiviert. Es gibt drei verschiedene Sorten, welche sich in der Herstellung und auch im Geschmack unterscheiden. Bekannt ist der Zimt in der Weihnachtszeit vor allem wegen der beliebten Zimtsterne. Aber auch in vielen anderen Gerichten kommt er gerne zum Einsatz. Zudem regt er die Verdauung und den Kreislauf an und senkt den Blutzuckerspiegel. In grossen Mengen eingenommen soll der Zimt jedoch auch schädlich sein, dies wegen dem Inhaltsstoff Cumarin.

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